Früher musste man für das Testen oder betreiben einer Testumgebung oder eines anderen Betriebssystems im besten Fall eine Partition auf seiner Festplatte anlegen und es dort installieren oder gleich eine weitere Festplatte verwenden.
Wenn man aber Daten vom seinem Arbeits- bzw. Produktivsystem benötigt, musste man erst den Rechner runterfahren, anderes Betriebsystem starten, Daten kopieren und dann wieder zurück zum Testsystem.
Alles ein wenig umständlich.
Nun gibt seit nun schon längerer Zeit virtuelle Maschinen. Wikipedia beschreibt eine virtuelle Maschine wie folgt:
„Eine virtuelle Maschine, kurz VM, ist ein virtueller Computer. Eine solche Maschine besteht nicht aus Hardware, sondern aus Software. Auf einem physischen Computer können gleichzeitig mehrere virtuelle Maschinen betrieben werden.
Virtuelle Maschinen werden als Betriebssystem ausgeführt, das nicht exklusiv über den Computer verfügt, oder als Laufzeitumgebung. Eine Laufzeitumgebung ist ein Modell eines Computers in Software. Sich als Betriebssystem darstellende virtuelle Maschinen können vollständig durch Software (z/VM), mit zusätzlicher Unterstützung durch Hardware und Firmware (Intel VT, AMD-V) oder allein durch Hardware und Firmware (LPAR) realisiert werden.“
Das Schöne an diesen virtuellen Maschinen ist, dass man auf seinem eigentlichen Rechner bleiben kann und das Testsystem einfach nebenbei starten kann. Der Austausch von Daten erfolgt sehr einfach über „Sharedfolder“.
Als die zwei großen Anbieter haben sich VMWare und SUN Virtualbox herausgestellt. Beide haben Ihre Vor- und Nachteile. Jeder wird die für sich richtige Version finden.
Auf Arbeit nutze ich VMWare Workstation 7 und stelle immer wieder fest, dass die Version sehr umfangreich ist, sogar Aero in Windows 7 wird unterstützt, kostet aber auch Geld. Als kostenlose Version gibt es den VMWare Player, der in der aktuellen Version sogar selbst virtuelle Maschinen anlegen und starten kann. VMWare Workstation 7 auf Arbeit:
Das Problem an der Installation der virtuellen Maschine im VMWare Player ist, dass eine unattend Installation durchgeführt wird. Man gibt also beim Start nur Passwort, Usernamen etc. an und der Rest läuft allein. Benötigt man in eine „leere“ virtuelle Maschine, in der man selbst die Installation durchführen kann, dann hat sich Easy VMX als coole Lösung heraus gestellt. Man bastelt sich im Browser die Grundstruktur zusammen und läd als Ergebnis eine Zip-Datei herunter die die Umgebung beinhaltet. Keine schlechte Lösung.
Ich selbst nutze aber SUN Virtualbox als portable Version. Warum? Keine Ahnung. Ich habe vor längerer Zeit mal die portable Version entdeckt. Diese wird über AutoIt gestartet. Man hat nun das Programm und seine virtuelle Maschinen immer dabei, wenn man die Daten auf eine externen Festplatte kopiert. Der AutoIt Starter kümmert sich darum die Pfade auf relative Pfade zu ändern.
AM 12. Februar ist nun die neue Version VirtualBox 3.1.4 erschienen. Diese Version ist zwar nur eine Version, die Fehler behebt und keine neuen hinzufügt aber die Änderungsliste ist doch sehr lang. Ein kurzer Auszug:
- VMM: SMP stability fixes - GUI: fixed the broken "Reload" button that reloads - GUI: fixed guest fullscreen mode after reboot - 3D support: fixes for 64-bit Solaris guests - Windows Additions: fixed uninstallation issues on 64-bit guests - Linux Additions: fixed shared folders for Linux 2.6.32 guests
Start man Virtualbox erscheint folgendes Fenster.
Diese Fenster dient als Schaltzentrale für die virtuellen Maschinen. Man kann hier die verschiedenen virtuellen Maschinen starten, pausieren und stoppen, die Eigenschaften wie z.B. Festplattengröße und Videospeicher ändern oder neue Maschinen anlegen.
Diese virtuellen Maschinen greifen zum Teil auf die echte Hardware wie z.B. die Netzwerkkarte zu um mit dem Internet Kontakt aufzunehmen, sind aber gegenüber die Wirtsystem abgeschottet. Die einzige Kommunikation zum Wirtsystem kann über Austauschordner erfolgen.
Schöne Sache solch‘ virtuelle Maschinen, da man an seinem normalen System sitzt aber trotzdem kann man auf einem „anderen Computer“ arbeiten. Wenn man irgendwas vermurkst, dann hat das kein Einflusss auf den Wirt und kann ggf. die virtuelle Maschine einfach neu aufsetzen. Aktuelle virtuelle Maschinen besitzen sogar die Funktion einen Snapshot anzulegen um den aktuellen Stand zu sichern und diesen bei Bedarf wieder herzustellen.
Ich nutze zur Zeit zwei Ubuntu Linux Versionen (Ubuntu und Kubuntu) um mich beim Thema Linux weiterzubilden und um Programme zu kompilieren. Das geht im Linux um einiges einfacher als unter Windows, da alle Prgramme vorhanden sind oder leicht über den Paketmanager installiert werden können.
Insgesamt gesehen sind virtuelle Maschinen eine super Lösung um schnell was zu testen oder andere Betriebsysteme laufen zu lassen. Das Thema virtuelle Maschinen reicht dabei weiter als man denkt. Sogar die Server im Internet sind meist virtuelle Maschinen, da die physikalischen Rechner so viel Leistung haben, dass diese parallel noch weitere Rechner betreiben können. Das ganze darf man aber nicht mit der „Cloud“ verwechseln, die Cloud bezeichnet den Stand, dass alle Daten im Internet sind und über einen Browser oder einer Browser ähnlichen Anwendung gestartet und verwaltet werden.
Also, nun habe ich genug erzählt, was denkt Ihr über das Thema virtuelle Maschinen? Nutzt Ihr diese auch, was macht Ihr sonst noch so damit?
Wenn du keine „unattended Installation“ möchtest, kannst du einfach „I will install the operating system later“ auswählen. Das funktioniert zumindest im VMWare Player, die Workstation besitze ich nicht.
Und ich habe keinen VMWare Player. Dieser ist zwar bei der Workstation Version dabei, nutze Ihn aber nicht.